11. August 2014

L.I.F.E.G.O.E.S.O.N.


Es ist manchmal schon etwas merkwürdig wie sehr sich unsere Prioritäten, unsere Einstellungen unsere Blickwinkel verschieben. Wie klein manchmal unser Fenster ist, aus dem wir auf die Welt blicken und manchmal so nur den eigenen Garten sehen können. Was außerhalb unseres Zauns, der wie ein Fels in der Brandung steht und jedes Übel scheinbar fernhalten kann, passiert, verschwindet vollkommen aus unserem Blickfeld. Wir stecken in unseren eigenen Körpern, unseren eigenen Köpfen fest und unsere persönlichen Probleme lassen all das, was um uns herum passiert klein und unwichtig werden. Natürlich gibt es persönliche Probleme, die um uns herum die Welt untergehen lassen und uns plötzlich als Menschen dastehen lassen, die ganz allein sind und mit den Monstern kämpfen müssen, die uns aufzufressen scheinen. Probleme, die für uns ganz persönlich das Ende der Welt bedeuten und uns glauben lassen, dass die Sonne wahrscheinlich nie wieder aufgeht. Aber manchmal verlieren wir einfach nur das richtige Maß. Manchmal erscheint unser persönliches Problem so groß, doch wenn man nur aus sich heraus könnte, einen kleinen Schritt hinter sich zurückgehen könnte, würde man vielleicht sehen, dass dieses Tief nur eine ganz kleine Pfütze neben den tiefen Löchern ist, in die Andere fallen. Ich zum Beispiel habe diesen Sommer einige Rückschläge erlebt, was mein allerliebstes Hobby, das viel mehr ist als nur ein normales Hobby, angeht. Ich habe keines meiner Ziele erreicht. Und an manchen Tagen nach einem weiteren enttäuschenden Wettkampf habe ich mich gefühlt, als wäre eine meiner Säulen, die meine Persönlichkeit stützen dabei einzustürzen. Und für mich kam das einer großen Katastrophe gleich. Doch wenn ich dann aus der Distanz (einen Tag später, das mit "aus sich heraus können" und "einen Schritt hinter sich zurückgehen" muss ich noch etwas üben, das ist tatsächlich nicht wirklich einfach) auf dieses scheinbar so große Problem schaue, merke ich, dass das ein Problem ist, das wirklich überwunden werden kann. Man kann sich in dieser Situation vornehmen, beim nächsten Mal etwas anders oder besser zu machen, man kann sich eine neue Aufgabe suchen, die man vielleicht besser meistern kann, die einen genauso oder noch mehr erfüllt. Man kann einen Ausweg finden und das Problem kann akzeptiert und sogar gelöst werden. Doch im gleichen Moment sehe ich im Fernsehen wie an Orten, die zugegebenermaßen selbst in unserer globalisierten Welt so weit weg scheinen, die Welt tatsächlich nahezu untergeht. Und ich frage mich, wie ich glauben könnte, dass meine kleine Welt untergehen könnte, nur weil ich einmal nicht die Beste war. Welche bescheuerten Luxusprobleme ich habe und wie unwichtig so vieles eigentlich doch ist. Und dann denke ich an ein Jugend-Buch zurück, dass ich irgendwann einmal in meinen Sommerferien verschlungen habe. Und ein Spruch mir für immer im Kopf zurückblieb. Manche Menschen haben wirklich Probleme. Und was wir als das größte Problem unseres Universums sehen, vielleicht einfach nur lächerlich ist, gegen das, was anderen Menschen passiert. Was eigentlich jeden Tag auf unserer Welt passiert ohne dass es uns überhaupt noch wirklich schockiert. Die Welt ist grausam, ja das haben wir inzwischen alle kapiert. Aber es erscheint uns zu groß zu sein um etwas daran ändern zu können. Doch auch wenn wir uns selbst zerstören könnten mit der Wut die sich entwickeln kann, wenn etwas unsere Macht übersteigt, sollten wir trotzdem wissen, dass diese Probleme da sind und irgendwann auch einmal uns direkt betreffen könnten und nicht immer nur weit weg und damit nicht so ganz vorhanden sein werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deinen Kommentar ! ;)