Die schönsten Bilder entstehen
entweder im Morgengrauen oder in der Abendröte. Beim Anblick dieses Himmels und
dieser Farben, konnte ich einfach nicht widerstehen und musste meine Kamera
zücken. Ich weiß nicht, was es bringt solche Momente festzuhalten und digital
auf einer Festplatte zu speichern. So wie wir es heute mit fast allem tun. Wir
speichern Gedanken, Fotos, Ideen ab und vergessen sie. Wir fahren in den Urlaub
und machen 3736 Fotos von der Gegend, von uns, vom Moment, der immer bleiben
soll. Wir wollen alles festhalten, konservieren, haltbar machen. Weil wir
wissen, dass alles so flüchtig ist? Ein Moment ist ein Wimpernschlag, ein
Tropfen im Meer. Den Moment nur erleben, jede Sekunde davon genießen und mit
der Erinnerung daran zurückbleiben? Das wäre das Ideal. Aber was, wenn die
Erinnerung daran dann irgendwann verfliegt? Und keine Fotos, keine Schnipsel
davon übrig bleiben, die Farben in den Gedanken immer blasser werden und man am
Ende das Gefühl hat, langsam dem Vergessen zum Opfer zu fallen? Dann sind Fotos
die Chance sich wieder zu erinnern und die Farben wieder lebendig werden zu
lassen. Deshalb habe ich diesen Moment festgehalten. Und ich weiß noch genau
wie ich an einem lauen Sommerabend auf der Straße stand, den Asphalt unter den
Füßen, die abendliche Stille um mich herum.
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